Schwäbische Galerie im Museum Oberschönenfeld
14.07. - 03.11.2024
Stephan Huber zählt zu den bedeutenden Künstlern in Deutschland. Für sein vielseitiges Gesamtwerk erhielt er 2023 den Kunstpreis des Bezirks Schwaben. Obwohl der Bildhauer bereits früh international tätig war, blieb er seiner Heimat, dem Allgäu, verbunden.
Die Ausstellung „Das große Leuchten“ ist speziell für die Räumlichkeiten der Schwäbischen Galerie konzipiert. Stephan Huber ist bekannt für die weißen, idealisierten Alpengipfel aus Dentalgips. In der Ausstellung lässt er Bergskulpturen unter dem historischen Dachstuhl schweben: die Höfats (Allgäu), den Watzmann sowie die Drei Zinnen und den Antelao (Dolomiten). Sie beleuchten Tische mit Büchern, die wichtige Quellen seiner künstlerischen Arbeit thematisieren.
Der Ausstellungstitel bezieht sich auch auf drei im barocken Dachstuhl montierte Kronleuchter. Der Künstler hat sie aus Kopien von Knochen zusammengesetzt. Sie sind Licht und Memento Mori zugleich. Inspiriert wurden sie durch die Kapuzinergruft in Rom, in der Knochen und Schädel die Wände ornamental schmücken.
Es ist die Lust am Spiel mit Realitäten und Fiktionen, die den großen Erzähler Stephan Huber antreibt. Wandfüllende Landkarten, mit Collage, Fotografie und Zeichnung erarbeitet, werden zu Projektionsflächen seiner Ideen. Sie laden nicht nur zu Spaziergängen durch die Weltgeschichte ein, sondern stellen durch biografisch aufgeladene Schilderungen auch Lokalgeschichte dar.
Das Nebeneinander von Ironie und Desaster, von Geschichten und Geschichte inszeniert der Künstler auch als Marionetten-Theater, in dem er selbst auftritt.