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bbk nord augsburg ev

Connected IV / Die Zuversicht

BBK-Galerie im Glaspalast
13.09. - 13.10.2024
Eröffnung: Fr 13.09.24 ab 19:00 Uhr
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Adidal Abou-Chamat, Rudolf Beutinger / Gudrun Staiger, Verena Blunck-Mader, Dorothea Dudek, Maximilian Gessler, Jaeeun Jung, Rainer Kaiser, Georg Kleber, Maria Rosina Lamp, Gitta Pielke, Sarah Schrof

Die Zuversicht

Rosig? Nüchtern betrachtet - es ist nicht berauschend. Ein festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung? Eher ein Versehen. Ein Zu ! Ver Sicht. Eine Illusion. Ein Wachtraum. Ein kollektives Koma. Dem zum Trotz. Die dunkelste Nacht vergeht und belohnt mit einem strahlenden Tag. Den Wert der Guten erkennt man nach den Schlechten wieder. Dem Tief folgt ein Hoch. Ein Bergwandern im Jammertal der Menschen. Den Gipfel selbst erklommen, ist Resilienz antrainiert. Nur noch Ballast wird mit dem Fahrstuhl hoch gefahren.
Die DeMUT vor dem Leben macht nicht zu - die Sicht. Ist Zuversicht. Den Boden spüren, die Luft atmen, die Augen öffnen. Sehen wie stets der Frühling kommt, - wenn der Winter noch so kalt ist. Doch, - in scheinbar erfrorenen Ästen das Leben pulsiert. Wie positiv. Alles kann sein. Bäume anfassen. Nicht die Wurzeln kappen. Dass sich alles weiterdreht, wissen wir. Mit und ohne uns. Dummheit ist temporär. Die Klugheit des Lebens überwiegt. Mit oder ohne Glauben. Setzt der Mensch nicht den Punkt, ist sein Wort nicht das Letzte. Verbrannte Erde wird fruchtbarer Boden sein. Zeit zu Wandern. Homo Sapiens du mutiger Nomade. Stets auf Achse. Mit Perspektive. Ohne Ziel. Nur. In rosigen Wolken wiegen. Die Zeit spielt Abseilen und Festhalten im Jammertal - Mensch ärgere dich nicht - die Würfel fallen. Richtig. Zuverlässig. Zwanglos. Optimistisch. Vertrauend. Hoffend. Gläubig. Lebensbejahend. Liebend. Neues Leben. Lichtgestalt. Verträumt romantisch. Irgendwie, irgendwo, irgendwann pocht ein Herz im richtigen Takt und gibt keine Marschgeschwindigkeit an. Wir werden es nicht versehen.
(Verena Blunck-Mader)

 DIE ZUVERSICHT

Die Probesirene dröhnt noch im Ohr. Freitag der 13.te - kein Problem, morgen ist der 14.te und Wochenende. Sicherlich.
Von Dunkel ins Licht ( Maria Rosina Lamp ) oder gespiegelt: Licht ins
Dunkle. Der Blick in die Vergangenheit, das Wissen um die Vorzüge unseres Lebens, erhellen die Hoffnung in die Zukunft… oder so…Die Gegenwart allerdings ist etwas trübe. Unsere Idylle 1,2,3 ( Dorothea Dudek) scheint bedroht. Wolken ziehen über unseren geschützten Raum. Zwar rosa, gelb, orange, aber flauschig fühlen wir uns nicht. Rot Gelb Grün. Outgesourced.

Braun ist in Mode. Schleicht die Wolke der Verwesung in unsere Köpfe. Eine üble Irrung. Farbe täuscht sich? Oder doch das Auge unser Gehirn. Es ist nicht was wir sehen. Die Pfeile richten sich nicht nach rechts - im Glas schwimmt die Wahrheit zur richtigen Seite?

Wie wahr ist die Wirklichkeit ? ( Maximilian Gessler ). Algorithmen zeigen uns Dinge, Farben die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Cyan ist also gar nicht blau/grün, sondern schwarz. 488n ( Maximilian Gessler ) Was für eine Täuschung, welch „Sinn Lose“ Berechnung. Die kalte Aussicht auf ein Leben mit KI. Wenn Farben nicht mehr Farben sind und Erzählungen nur mehr Geschichten.

Und wenn wir in die Sonne blicken, oder in die Ferne. Ist das echt? Sehen wir was wir sehen? Oder ist es unsere Stimmung die Veränderung von Selben erzeugt. Farbe - Licht - Luft - Materie, oder doch emotionale Wahrnehmung. Die tapfere neue Aussicht ( Sarah Schrof ). Optischer Breitengrad in kuscheliger Merinowolle zeigt uns die gestrickte subjektive
Realität.

Mach die Augen zu und geh nach Erinnerung. Wir Erwachsene schwelgen in der Vergangenheit und der geträumten Zukunft. Eine Wechselwirkung des  Inneren und der Verbindung, -reflektiert. Ein Konzept der Verbundenheit auf vielen Ebenen. Mit Herz und Verstand. Gehirn und Herzverbindung, - Synchronität der Selbigen, eine Autobahn dafür und ne Brücke drüber ( Rainer Kaiser )

Klar - das Volk hat seinen Wagen und wir sind die Generation geträumter selbstfahrender Mobile, - die ohne Verzicht alles hatte, was die Eltern nicht haben konnten und gerade deshalb wäre es für manche besser den Motor wieder mit der Kurbel zu starten. Für die Bodenhaftung. So abgehoben wie jetzt, fallen wir ganz schnell in sumpfiges Braun. Sprechen von fehlender Leitkultur, Zusammenhalt und wählen einen Führer. Ein Schlachtfeld der Kulturen. Ein sich im Kreise drehen und im Rechteck enden.  Gegenständlich verbunden. Connected ( Georg Kleber ). Die Technik ist so „verstoffwechselt“, so eingebunden in die Natur, so bestimmend für alle Abläufe - so eingebettet in Beton und Berechnung, dass das Plus und das Minus des Wassers nicht in unsere Kalkulation passt. Wir ertrinken im Trockenen. Wir haben so elementar gepokert, dass uns sogar das Wasser abhanden kommt. Alles wird unfruchtbar und wir rühmen uns im Reagenzglas neues Leben zu erschaffen. Tropf Vita! Es braucht eine Wandlung (Rudolf Beutinger/Gudrun Staiger ) Die große Lösung.

Denn frei nach Karl Farkas - „Gott hat aus dem Chaos die Welt erschaffen und wir haben aus der Welt ein Chaos gemacht.“

Also kann er uns noch helfen? Oder einer von den Vielen? Haben wir unsere Energie in Götzen gesteckt und ihn komplett verloren? Glaube hilf(t)! ( Gitta Pielke ) Es wäre so einfach, 5 wollen doch das Selbe : ein friedvolles Miteinander - den Wunsch einer Besserung nach dem Tod ist bei den Weltreligionen zugesichert. Aber wollen wir so lange warten? Ginge das mit dem Frieden nicht schon vorher, wäre es nicht möglich eine andere Stärkung der Gemeinschaft zu finden, nicht die Kameradschaft auf dem Schlachtfeld. Wie wär es mit Tanzen? Nicht im Geopolitischen Kreis, sondern als Ritual. Der Sakrale Tanz, - fördert das spirituelle und persönliche Wachstum. Der würde  den Autokraten gut tun - Rumpelstilzchen tat es auch! Im Takt, nicht in Marsch - Rythmus, gerne ums Feuer und mit bewusstseinserweiterten Mitteln, - wenn es ihnen hilft. Und uns auch. Sicherlich. Sehr zuversichtlich. 25 Gramm wäre ihnen erlaubt. ;)

- „Tanz dich in Trance - für Diktatoren und anderes Machtpersonal“ unter der Leitung von Schamanen und Geistheilern zur Stärkung des friedlichen Zusammensein und inneren Erkenntnis. - Was für ein rosiger Gedanke. Sich Freitanzen, von inneren Dämonen, und religiös - gesellschaftlichen Zwängen. Im Spitzentanz, den Schleier abgelegen… Ein Dreaming of…( Adidal Abou -Chamat ), für Frauen und Mädchen. Endlich Gleichberechtigung und in Allover - Freiheit. Was für eine Aussicht, welch eine Zuversicht. Was für ein Traum. Kinder in sicherem Leben, wie sie
die Gegenwart bespielen und allem trotzen. Purer Lebensenergie.Mut. Hoffnung. Die Zuversichtige (Verena Blunck-Mader). Im Notfall Augen zu und Hände vor's Gesicht. Hilft. Wenn die Probleme überall aus dem Boden wuchern. Ein Kleingärtnertrick. Weggucken oder die Vase dahinter stellen und malen. Eine Blume auf der Straße, an der Wand, im Kranz
(Jaeeun Jung) Der Löwenzahn beisst durch alle Widrigkeiten. Gut so!


Verena Blunck-Mader

(Rede zur Ausstellungseröffnung)